- Symptome bei Kindern ,
Antwort
- Inkubationszeit ,
Antwort
- Impfschutz für Kinder ,
Antwort
- Epidemie/Prophylaxe ,
Antwort
- schwaches Immunsystem ,
Antwort
- typische Symptome/Ansteckung ,
Antwort
- Impfung für Erwachsene ,
Antwort
- Impfschutz für Kinder (2) ,
Antwort
- Welche Antibiotika?,
Antwort
- Urlaub in Bayern ,
Antwort
- Gefahr für Personen ohne Milz? ,
Antwort
- Leserfragen vom Magazin Öko-test Frankfurt ,
Antwort
- Kopfschmerzen bei einer Sechsjährigen,
Antwort
-
(zurück zu Meningitis)
wir haben eine 1 jährige Tochter. Wir haben Angst davor, daß sie sich
mit Meningitis ansteckt (angesteckt hat).
Auf welche Warnzeichen haben wir (noch) zu achten ?
Auch bei Kindern ist die typische Steifigkeit des Nackens selten zu
übersehen. Spontan kommt es oft zu einer sehr kräftigen Biegung des Kopfes
und Halses, oft des gesamten Körpers bogenartig nach hinten. Hohes Fieber
fehlt ebenfalls selten. Selbst wenn diese typischen Symptome fehlen, ist kaum zu
übersehen, dass das Kind schwer krank ist, so dass der Rat eines
Kinderarztes - auch wenn es sich nicht um eine Meningitis handelt - sinnvoll
ist.
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zur bakteriellen Meningitis würde mich noch die Inkubationszeit
interessieren.
Meningokokken, Pneumokokken: 2-4 Tage
Haemophilius influenzae Typ B (HIB, v.a. bei Kindern): wenige Tage
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Ich habe die Frage, wie ich meinen Sohn schützen kann. Mit Impfungen?
Gefährliche Hirnhautentzündungen werden bei Kindern in erster Linie durch
Haemophilius influenzae Typ B (HIB), seltener durch Meningokokken oder
Pneumokokken verursacht.
Eine Impfung gegen den häufigsten Typ (Haemophilius influenzae Typ B,
HIB), ist möglich und wird bei Kleinkindern durchgeführt (vgl. auch
Frage 8.
Es gibt verschiedene Untergruppen der Gattung Meningokokken. Gegen
die bei uns häufigste Form, Typ B, gibt es keine Impfung. Gegen andere Typen
sind in Einzelfällen bei lokalen Erkrankungshäufungen (nur nach mikrobiologisch
gesicherter Diagnose) Impfungen durchgeführt worden, z.B. in amerikanischen
Soldatenunterkünften.
Bei Erwachsenen häufigste Erreger einer bakteriellen Meningitis sind die
Pneumokokken, die im übrigen in erster Linie Lungenentzündungen
verursachen. Wie auch bei den anderen Erregern sind vor allem sog.
Risikogruppen, d.h. abwehrgeschwächte Personen (ältere Leute, Herzkranke,
Personen nach Milzentfernung, Alkoholiker) gefährdet. Es gibt eine Vielzahl von
Untergruppen der Gattung Pneumokokken. Gegen die meisten von ihnen schützt eine
Impfung für 5-8 Jahre, die z.Zt. jedoch nur den genannten
Risikogruppen empfohlen wird.
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a) Wie erklären sich die vielen Meningitis-Fälle, die letzthin
aufgetreten sind?
b) Gibt es Zusammenhänge zwischen den Fällen?
c) Gibt es Anzeichen für eine Epidemie?
d) Welche Maßnahmen müssten die Behörden Ihrer Meinung nach ergreifen?
a) Bislang ist aufgrund der medizinischen Statistik noch nicht von einer
außergewöhnlichen Häufung auszugehen.
b) Zusammenhänge sind selbstverständlich da vorhanden, wo sich erkrankte
Personen aneinander anstecken.
c) (siehe auch a) Bislang nicht.
d) Die üblichen Maßnahmen bestehen in der Erfassung von erkrankten Personen
sowie von Personen, mit denen sie innerhalb der Inkubationszeit
(s. Frage 2) Kontakt gehabt haben, einer Isolation für
die Dauer der Inkubationszeit sowie in der Gabe von Antibiotika bei den
Kontaktpersonen.
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Mein Immunsystem ist leider nicht das beste, und umso mehr kommt es darauf an,
bereits im Vorfeld eine Infektion zu vermeiden. Gibt es irgendwelche
Verhaltensweisen, die nun zu Gebote stehen?
Soll ich mit alle fuenf Minuten die Haende waschen oder sowas? Oder mit nem
Mundschutz rumlaufen?
1. Ein echter Defekt im Immunsystem ist auch ohne Meningitis-Gefahr ein
Problem und bedarf einer gründlichen medizinischen Abklärung.
2. Ein sog. schwaches Immunsystem ohne echten Defekt ist immer ein
kleineres Problem: Hier ein paar Tips:
a) eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung (frisches Obst und Gemüse,
Vollkornprodukte),
b) Bewegung, vorzugsweise in frischer Luft
c) Vermeidung von schwächenden Faktoren: Alkohol, Nikotin, Schlafmangel u.ä.
3. selbstverständlich kann man mit häufigem Händewaschen und dem Tragen von
Mundschutz die Gefahr, an einer Infektionskrankheit zu erkranken reduzieren. Im
allgemeinen ist der Nutzen dieser Maßnahmen jedoch zu gering, als dass die durch
beständiges Tragen eines Mundschutzes nicht unwesentliche Beeinträchtigung der
Lebensqualität (Nahrungsaufnahme, Atmung u.ä.) zu rechtfertigen wäre. Es ist
außerdem sehr wahrscheinlich, dass unser Immunsystem durch die vielen im
täglichen Leben erworbenen banalen Infekte eher gestärkt wird, so daß es im
Normalfall durchaus auch mit Meningokokken, Pneumokokken und erst recht mit
Haemophilus influenzae fertig werden sollte.
4. Ein erhöhtes Risiko besteht nur für diejenigen Personen, die mit den
an Meningitis Erkrankten in den letzten zwei bis vier Tagen vor
Erkrankungsausbruch zusammen waren (vgl. Antwort 4d)).
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1.Sind bei Meningitisfaellen immer erste Symptome ersichtlich?
2.Bei den ersten Symptomen sind da die Kopfschmerzen sehr, sehr
schmerzhaft? Und ist dabei auch immer ein erhoehtes Fieber anwesend?
3. Wird Meningitis nur ueber Personen uebertragen?
Oder koennen die Meningitiserreger auch frei in der Luft herumschwirren
und Personen infizieren?
1. und 2.: 'Immer' im Sinne von '100 %' gibt es in der Medizin nicht. Zu
unterscheiden sind gefährliche bakterielle Meningitiden von
anderen, weniger gefährlichen Meningitisformen. Bei den bakteriellen
Meningitiden fehlen die typischen Symptome fast nie, außer bei sehr schwer
allgemeingeschwächten Patienten (z.B. schwere Vorerkrankungen wie Krebs, AIDS,
hohes Alter, sehr schlechte Ernährungslage).
3. Die in unseren Regionen in Frage kommenden bakteriellen Meningitiden
werden fast ausnahmslos von Mensch zu Mensch übertragen. Die meisten der Erreger
leben jedoch auch bei gesunden Personen z.B. im Mundspeichel. Wenn bei einem
sogenannten Keimträger das Immunsystem durch andere Einflüsse geschwächt wird
kann er erkranken, ohne sich 'von außen' anzustecken.
Außerdem verursachen die genannten Erreger nicht nur Meningitiden, sondern
z.B. auch Lungenentzündungen. Auch diese kann sich zu einer Meningitis
'ausbreiten', so daß auch hier die Meningitis qausi 'ohne Einfluß von außen'
entstehen kann.
Seltene Meningitserreger, wie Tuberkulose-Erreger oder z.B. Legionellen
können auch außerhalb des menschlichen Körpers existieren. Derartige Erreger
sind aber zumindest nach den mir zugänglichen Informationen bei den derzeit in
den Medien diskutierten Erkrankungsfällen nicht beteiligt.
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Kann man sich gegen Meningits impfen lassen?
Meningokokken / Pneumokokken: praktisch nicht,
Haemophilus influenzae: für
Kleinkinder empfehlenswert, vgl. auch Antwort 3.
Sinnvoll für Erwachsene ist lediglich die Impfung gegen FSME
(Frühsommermeningoenzephalitis) bei einer Reise in die sog. Endemiegebiete
(süddeutsche Waldgebiete, Österreich).
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(r.v., 6 Mar 1998 22:19:39):
Unsere Frage: Beim Kinderarzt wurden unsere Kinder gegen Hirnhautentzündung
(HIB) geimpft. Sind die Kinder nun gegen die zur Zeit vorkommende Form der
Hirnhautentzündung geschützt? Wenn nein, gibt es eine Schutzimpfung, und ist sie
empfehlenswert?
Nach den mir zugänglichen Informationen handelt es sich bei den z.Zt.
auftretenden Erregern um Meningokokken. Hiergegen hilft die HIB-Impfung nicht.
Gegen den am häufigsten auftretenden Meningokokkenstamm (Typ B) gibt es keinen
Impfstoff.
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(1) Leider konnte ich nirgends Antworten bzgl. der Prophylaxe und Behandlung
finden in Bezug darauf, warum sie in dieser Weise durchgeführt wird. Was ich
wissen will ist, warum man mit Penicillin G behandelt ( bei den
aufgetretenen Fällen handelt es sich doch um Neisseria meningitidis, oder ?
Und Pen G ist doch eigentlich für gram negative Bakterien eher nicht so gut.
Oder ? ) und (2) warum man die Prophylaxe mit Rifampicin macht ( das habe ich
zumindestens nachgelesen !) ??
1. Im Prinzip richtig, aber bislang sind bei den genannten Meningokokken (gram-) keine Resistenzen
gegen Penicillin G (im Gegensatz z.B. zu Sulfonamiden) bekannt und es ist gut
verträglich. Eine derartige Behandlung wird jedoch im allgemeinen nur bei gesichertem
Erregernachweis durchgeführt; fehlt der Erregernachweis, muß breiter behandelt werden,
z.B. neueres Cephalosporin mit Aminoglykosid o.ä., je nach vermuteter Infektionsquelle.
2. Ist korrekt. Rifa ist verträglicher als das ebenfalls anwendbare Chloramphenicol. Wie gesagt bestehen
Resistenzen gegen die früher verwandten Sulfonamide. Und Rifa kann einigermaßen
gut die intakte (es handelt sich ja um eine Prophylaxe!) Blut-Liquorschranke
passieren, Penicillin schafft das nur bei stark entzündeten Meningen.
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Wir haben einen 7 Monate alten Sohn. Wir wollen für 14 Tage nach
Oberbayern in Urlaub fahren.
Besteht Gefahr für unseren Sohn, wenn ja, was können wir dagegen tun
oder raten Sie uns ganz von dem Urlaub ab?
Nach allen Angaben, die mir aus den Medien zugänglich sind, handelt es sich entgegen dem
allgemeinen Eindruck nicht um eine größere Epidemie.
Die Zahl der Fälle, der Verlauf, die Jahreszeit und die Erreger entsprechen durchaus dem
langjährigen Durchschnitt. Demnach dürfte man nie nach Bayern in Urlaub fahren! Außerdem
sind die Meningitis-Erreger bei bis zu 5% der Gesunden (sog. Keimträger,
vgl. Graphik zur
Epidemie-Prophylaxe) im Speichel nachweisbar,
und zwar nicht nur in Bayern.
D.h. man dürfte sich eigentlich überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit aufhalten...
Ich persönlich würde das für übertrieben halten.
Konkret bedeutet das:
- In Bayern ist nach den mir vorliegenden Information eine ausreichende Prophylaxe gegen
die Ausbreitung der Erreger betrieben worden.
- Aus dem Ort des ersten Erkrankten sind dementsprechend jetzt keine weiteren Fälle mehr
gemeldet worden.
- Da die Inkubationszeit auch für zweit- und drittinfizierte damit abgelaufen sein sollte,
scheint die Ansteckungsgefahr derzeit das sonst übliche Mass nicht mehr zu überschreiten.
Das bedeutet: Wenn Sie letztes oder nächstes Jahr nach Bayern - oder woanders(!)
in Deutschland - hinfahren würden, dürften sie das jetzt auch tun. Generell sind
Infektionskrankheiten für ein 7 Moante altes Kind nicht zu empfehlen, d.h. eine
gewisse Zurückhaltung gegenüber offensichtlich an einer Erkältung erkrankten
Personen ist ganz allgemein empfehlenswert - und schützt eben auch vor einer
Meningitis-Infektion.
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Mir wurde vor ca. 10 Jahren die Milz entfernt. Grund: Starke Vergrösserung (Kugelzellanemie).
Ich fühle mich sehr gesund und treibe sehr viel Sport.
Da vermehrt über Hirhautentzündung diskutiert wird habe ich mir die Frage gestellt,
Bin ich stärker gefährdet als andere, und wenn ja wie kann ich mich schützen?
Das ist allerdings richtig. Als Splenektomierter (Mensch ohne Milz) trägt man
das Risiko, an bakteriellen Infektionen schneller
und schwerer zu erkranken als Menschen mit erhaltener funktionstüchtiger Milz. Dabei
überwiegen allerdings Infektionen mit Pneumokokken, nicht nur Meningitiden übrigens.
Gegen Pneumokokken-Infektionen ist eine Impfung möglich, die für ca. 5 Jahre einen
relativ umfassenden Schutz bietet. Sie ist angezeigt bei speziellen
Risikogruppen, zu denen splenektomierte Menschen zu zählen sind (Evt. wurde
eine entsprechende Impfung sogar schon einmal bei Ihnen durchgeführt?)
Allerdings handelt es sich nach den mir - aus den Medien - vorliegenden
Informationen bei den geschilderten Meningitis-Fällen ausschließlich um
Meningokokken. Gegen die häufigste Art, Typ B, ist bislang keine Impfung
verfügbar.
Im übrigen gelten die gleichen Regeln wie für alle mittelbar Betroffenen: Eine
unnötige Antibiotika-"Prophylaxe" bewirkt nichts, notwendig ist sie nur, wenn
nachweislich Kontakt zu einer nachweislich an Meningitis erkrankten Person
innerhalb der Inkubationzeit (nur wenige Tage) bestanden hat.
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BETREFF: Leseranfrage zur Meningokokken-Meningitis in unserer Redaktion:
weitere Fragen:
- In den von den jüngsten Meningitis-Fällen betroffenen Gemeinden in
Niederbayern wurden Antibiotika wie Rifampicin an Kontaktpersonen der
Erkrankten ausgegeben.
- Wie effektiv ist der Schutz, der dadurch erzielt wird ?
- Ist zu erwarten, daß die Erreger durch flächendeckende
Applikation bestimmter Antibiotika Resistenzen ausbilden ?
- Wie stehen die Aussichten, daß ein Impfstoff auch gegen die in
Deutschland am häufigsten auftretende Serogruppe B entwickelt entwickelt wird ?
- Wie kann man sich vor diesem Erreger schützen, außer im Verdachtsfall
durch Antibiotika ?
- Bei rascher Diagnose und Behandlung ist in vielen Fällen eine
folgenlose Heilung möglich."
- Womit können Sie diese Aussage belegen ?
- Bis zu welchem Stadium (Symptome?) sind die Erfolgsaussichten einer
Heilung noch als gut zu bewerten?
- Womit wird behandelt (übliche Meningitistherapie") ?
- Kontaktpersonen...werden solange isoliert, bis die Inkubationszeit
abgelaufen ist". Wie wird das realisiert ?
- Fünf bis zehn Prozent der deutschen Bevölkerung sind Keimträger des
Erregers, der in der Schleimhaut von Nase und Rachen vorkommt. Nur in
Einzelfällen entwickelt sich die Krankheit. Liegt das daran, daß die
meisten Personen tatsächlich immun sind, oder daran, daß die Bakterien
nur selten überhaupt in den Liquor (Hirn- und Nervenwasser)-Raum
gelangen ? Ist das auch der Grund dafür, daß die Krankheit am häufigsten
bei Kleinkindern zum Ausbruch kommt, bei denen die Blut-Hirn-Schranke
noch nicht ausgebildet ist ?
- Wo kommt der Erreger ( Meningokokken der Serogruppen A, B, und C )
letztendlich her, ich meine: Wo ist er außerhalb des Menschen noch zu
finden - zum Beispiel im Wasser, Nahrungsmitteln,etc. , oder kommen auch
Tiere (z.B. Zecken) als Überträger in Frage ?
Das sind ja schon Fragen, die fast eine wissenschaftliche Untersuchung
erfordern. Trotzdem will ich ein paar Antworten versuchen...
-
- Rifampicin, wie effektiv ist der Schutz?
Wir können derzeit von einem vollständigen Schutz ausgehen (100% gibt es in
der Medizin nie!).
- Resistenzen ausbilden ?
Ja, deshalb soll eben auch keine flächendeckende Anwendung erfolgen,
sondern es sollen nur Personen das Medikament erhalten, die nach Einschätzung
der lokalen Gesundheitsbehörden als Kontaktpersonen zu bezeichnen sind.
- Impfstoff gegen Serogruppe B?
Nach wie vor schlecht. Prinzip bei der Entwicklung von Impfstoffen ist:
Ein Teil des Krankheitserregers, meist ein Oberflächenbestandteil, wird
gereinigt und injiziert. Gegen dieses Produkt soll der menschliche Körper
Abwehrstoffe ausbilden. Leider haben die bisher getesteten
Meningokokken-(Typ B)-Bestandteile diese Immunantwort noch nicht zuverlässig
auslösen können. (Komplette Bakterien kann man natürlich nicht injizieren, das
wäre ja quasi eine künstliche Infektion)
- vor diesem Erreger schützen?
Praktisch nicht. (Wenn man aus beruflichen Gründen - Tätigkeit im
Gesundheitswesen o.ä. vorher weiß, dass man mit Erkrankten in
Kontakt treten wird, empfiehlt sich das Tragen eines Mundschutzes)
- folgenlose Heilung möglich, ...Aussage belegen ?
Allgemeine medizinische Erkenntnis. (Die Hirnhaut-Entzündung
betrifft nur die Hirnhaut, nicht das Gehirn. Sie heilt fast
immer folgenlos ab - gelegentlich kommt es zu Verklebungen der
Hirnhäute mit gestörtem Abfluß des Nervenwassers, so daß eine künstliche
Ableitung erforderlich wird).
- Bis zu welchem Stadium?
Gefährlich wird allerdings das -oft sehr rasch sich anschließende
Stadium der eigentlichen Gehirn-Schädigung (vgl.:
Symptome der Gehirnschädigung),
durch Infektion, Druckerhöhung oder gestörte Durchblutung. Je länger
dieses Stadium besteht, desto größer ist das Risiko einer Defekt-Heilung.
- übliche Meningitistherapie?
bislang sind die Meningikokken alle, die Pneumokokken fast alle auf
Penicillin sensibel, bei definitivem mikrobiologischem Erregernachweis reicht
dieses Medikament aus, bei Unsicherheit (oft bei Therapiebeginn) wird eine
Kombination von Breitspektrumantibiotika angewandt.
Kontaktpersonen isoliert?
Keine echte Quarantäne, die Durchführung obliegt den lokalen
Gesundheitbehörden (z.B. vorübergehende Schließung von Schulen,
Kindergärten). Wichtig ist die korrekte Antibiotika-Prophylaxe. Vorteil
der bakteriellen Meningitis: die kurze Inkubationszeit, d.h. wer nach 3-4
Tagen nicht erkrankt, hat sich aller Wahrscheinlichkeit nicht angesteckt.
Keimträger ... Personen immun ...Kleinkinder ... Blut-Hirn-Schranke?
Die Bluthirnschranke bildet sich sehr früh aus. Es ist eher ein Problem
des Immunsystems. Säuglinge sind noch die mütterliche Antikörper geschützt.
Diese werden allmählich abgebaut und das Immunsystem des Kleinkindes
beginnt zu reifen.
Wo kommt der Erreger her ... Tiere (z.B. Zecken) als Überträger?
Die Meningokokken finden sich nahezu ausschließlich beim
Menschen.
Es gibt eine Meningitiden, die von Zecken übertragen werden: die
FSME (Frühsommermeningoenzephalitis, v.a. in Süddeutschland und
angrenzenden Ländern) und die Borrelien-Infektion (in ganz
Deutschland).
Gegen die FSME ist eine Impfung möglich und wird vor
Einreise (im Sommer) empfohlen, nähere Absprache mit dem Hausarzt oder
örtlicher Gesundheitsbehörde empfehlenswert.
Die sog. Borreliose (Lyme-Erkrankung) verläuft sehr viel langsamer als
die bakterielle Meningitis, ist von Mensch zu Mensch nicht
ansteckend und zeigt ein buntes Bild neurologischer Symptome.
Impfung ist hier nicht möglich, wohl aber eine antibiotische Therapie
bei nachgewiesener Infektion.
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(a.s., 13 Mar 1998 19:03:37):
meine tochter ist knapp 6 jahre alt und leidet seit 3 tagen unter
gelegentlichen, im nacken und stirnbereich auftretenden
kopfschmerzen.gerade wird ihr ein wenig übel, nachdem sie den tag über
munter war, ihre temp. beträgt 37.-1°.sie sagt, sie habe hals- oder
bauchweh und wird weinerlich und müde. normalerweise würde ich dies als
einen normalen, kindergartentypischen infekt qualifizieren, mache mir wegen
der meningitis-vorfälle der letzten wochen aber doch sorgen.können sie mit
einem rat weiterhelfen?in dieser lage würde ich sie sonst einfach zur ruhe
bringen undpflegen und nicht am wocheende ärztliche hilfe suchen; ist dies
doch nötig?
Wichtige Vorbemerkung:
Der Computer ist kein Arzt und kann niemanden untersuchen!!!
Konkrete Therapievorschläge über das Internet machen - zumindest in Deutschland
(in den USA ist das z.T. schon anders) KEINEN SINN!!
|
Allerdings: Wenn die von Ihnen geschilderten Symptome zutreffen, würde ich Ihre
Entscheidung für richtig halten. Im allgemeinen ist es Eltern sehr wohl möglich,
zwischen einer LEICHTEN oder einer SCHWEREN KRANKHEIT ihres
Kindes zu unterscheiden. Und ein schwer krankes Kind wird man
immer zum Arzt bringen, egal ob es eine Meningitis, eine Lungenentzündung
oder einen Magendarminfekt hat.
Die Diagnosestellung ist dann Sache des Arztes.
Wenn man im Zweifel ist, ob man einen Notarzt aufsucht, hilft manchmal auch ein
Anruf beim ärztlichen Notdienst weiter.
Das Internet ist einfach auch zu langsam!
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