Inhaltsübersicht: |
Krankheitsbild der
Epilepsie
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- Einführung - | |
Epilepsie ist griechisch für
Fallsucht. |
Epilepsie ist eine
chronische neurologische Störung des Gehirns, die durch wiederholtes
auftreten von Krämpfen oder
Anfällen gekennzeichnet ist. Sie sind
schon seit sehr langer Zeit bekannt.
Ihr liegt eine spezielle Reaktionsweise des Gehirns zugrunde, wobei unterschiedliche Ursache im zentralen Nervensystem Veränderungen hervorrufen, die als Ergebnis einen Anfall herbeiführen können.
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Verschiebung elektrischer Potentiale löst Anfall aus. | Neurologisch gesehen ist Epilepsie eine paroxysmale
(anfallsartige) kortikale (von
der Gehirnrinde ausgehend) Entladung elektrischer Potentiale, die zu einer
schnellen Abnahme des normalen Membranpotentials führt, und so einen
Anfall auslöst.
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- Anfallsauslöser - | |
Extreme Bedingungen können Anfälle
auslösen. |
Unter extremen Bedingungen kann jedes Gehirn mit
einem Anfall reagieren, z. B. bei Elektroschock, Insulinschock, bei
Hirnverletzungen, als Folge eines Unfalls, durch Tumoren oder
Stoffwechselstörungen. Aber auch kleinste Veränderungen im Gehirn, die z.
B. durch Stress oder Entwicklungen in der Pubertät begründet werden können,
können Anfälle auslösen.
In seltenen Fällen ist es sogar erforderlich, aus therapeutischen Gründen künstlich einen solchen Zustand zu provozieren. Durch einen Anfall wird die intellektuelle Leistung des Gehirns nicht beeinträchtigt.
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Ein Anfall ist noch keine
Epilepsie. |
Es ist wichtig zu berücksichtigen,
dass ein einzelner
Anfall noch nicht als Epilepsie bezeichnet werden kann. Epilepsie wird
erst dann als Ursache für Anfälle angenommen, wenn die Anfälle wiederholt
auftreten. Normalerweise wird nach einem zweiten oder dritten Anfall mit
einer Therapie begonnen.
Die Auslöser für einen Anfall sind individuell sehr unterschiedlich. Bei manchen ist es Alkohol, bei anderen Übermüdung und Schlafentzug. Dabei ist es wichtig, die Individualität zu berücksichtigen. Bei einem kann eine winzige Menge Alkohol einen Anfall provozieren, ein anderer kann "Unmengen" trinken, ohne einen Anfall zu bekommen. Jeder Betroffene reagiert anders und findet in der Regel selbst heraus, was seine Anfälle auslöst.
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- Untersuchungen - | |
Das EEG ist die wichtigste
Untersuchung. |
Jeder Anfall wird von elektrischen Entladungen im
Gehirn begleitet, die, ausgehend von der Gehirnrinde zu einer Abnahme des
normalen Membranpotentials führt. Diese Veränderungen können im EEG
(Elektroenzephalogramm) festgehalten werden.
Treten Anfälle im Erwachsenenalter erstmalig auf, so wird häufig ein Hirntumor vermutet. Auch Infarkte und insbesondere ein Schlaganfall können Anfälle nach sich ziehen. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für eine neu auftretende Epilepsie im höheren Erwachsenenalter. Um diese Diagnose sicher auszuschließen, wird normalerweise ein Computertomogramm und/oder eine Kernspinntomographie durchgeführt. |
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